Wie kommt die Unterschrift von Queen Elizabeth II. in das Stadtarchiv Stuttgart? Und warum schickt der Gemeinderat der Stadt Stuttgart 1874 ein Genesungstelegramm an den Reichskanzler Bismarck?
Die Führung durch das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Stuttgart hat diese und viele andere Fragen beantwortet.
Dr. Riederer, für Öffentlichkeitsarbeit und das Veranstaltungsprogramm des Stadtarchiv Stuttgart verantwortlich, hat uns eindrucksvoll das „Gedächtnis der Stadt“ näher gebracht.
Amtlich oder nichtamtlich?
Ganz wichtig: es gehören nicht nur Akten und Amtsbücher zu den Beständen, sondern auch Fotos, Karten, Filme, Gemälde und Grafiken amtlicher und nichtamtlicher Herkunft. Das Archiv der Bürgerinnen und Bürger verwahrt also authentische Zeugnisse der Stadtgeschichte. Als Kompetenzzentrum stellt es diese nicht nur der historischen Forschung, sondern auch der Bürgerschaft zur Verfügung.
Auf dem Weg durch das gesamte Gebäude (ehemaliges Kontor- und Lagergebäude des Großeinkaufsvereins der Kolonialwarenhändler Württembergs) im Stadtbezirk Bad Cannstatt konnten wir ganz verschiedene Arbeitsbereiche eines kommunalen Archivs kennen lernen.
Unglaubliche Sammlungen!
Wir gelangten dabei auch in ansonsten nicht öffentlich zugängliche Bereiche. So wurden uns im Magazin unterschiedliche Sammlungen des Hauses vorgestellt und ausgewählte Stücke aus den umfangreichen Beständen des Archivs präsentiert. Einzigartig war dabei auch die umfassende Gemälde- und Grafiksammlung (16. bis 20. Jahrhundert), in die es ein Kunstwerk nur dann schafft, wenn es topografische Ansichten Stuttgarts, Portraits von Personen mit Bezug zur Stadt oder Ereignisse der Stuttgarter Stadtgeschichte darstellt.
Spannende und teilweise auch zum Schmunzeln anregende „Geschichten“ weckten bei dem einen oder anderen Interesse, das Angebot des Archivs zukünftig selbst zu nutzen, um Familienforschung zu betreiben oder tiefer in die Stadtgeschichte abzutauchen.
Es war ein rundum gelungener, wunderbarer Abend der gemeinsamen Zeitreise.
(Dr. Jasmin Ostertag)