Arbeiten im Vereinsweinberg am 21.05.2023

Weinberg „ausbrechen“ – warum das denn?

„Ausbrecharbeiten“ sind notwendig, um den Fluss der Nährstoffe durch die Pflanze zu regulieren und eine Laubverdichtung zu vermeiden, die die Pflanzen nur anfälliger für Pilzerkrankungen machen würde.

Und was bedeutet das konkret?

Mit dem Mai ist die Zeit gekommen, die jungen, zarten und überschüssigen Triebe (Geiztriebe) mit den Fingern abzustreifen. Kurz gesagt: Wir „putzen“ die Stämme und Köpfe unserer Rebstöcke. 

Wir“ das sind Rainer Dürr, Klaus Heermann, Manuel Ostertag, Uli Warth, Stefan Zwinz und ich. Um 8 Uhr haben wir uns gut gelaunt am Sonntag, 21.05.2023 für die anstehenden „Ausbrecharbeiten“ bei unserem Vereinsweinberg getroffen.

Diese sind besonders im Stammbereich (Abschnitt des Rebstocks vom Boden bis zum ersten Draht) wichtig. Unterhalb des ersten Drahtes entfernen wir alle Wildtriebe (Wasserschosse), die aus dem faserigen alten Stammholz entspringen. Für die Weinreben sind sie irrelevant; schlimmer noch: sie kosten den Rebstock unnötig Kraft, da sie viel Wasser und Nährstoffe für sich beanspruchen würden, was dann später der Fruchtrute fehlt.

Der sogenannte „Kopf“ befindet sich auf Höhe des ersten Drahts. Hier ist es wichtig mindestens einen stammnahen, neuen Trieb für den nächsten Winterschnitt zu behalten.

Je nach Rebsorte treiben unterschiedlich viele junge Triebe aus, die es jetzt zu selektieren gilt.

Übrigens erfolgt das „Putzen“ bei jedem einzelnen Rebstock individuell. Neben Erfahrung braucht es eine Menge Fingerspitzengefühl und Vorstellungskraft, wie der Rebstock in einem weiteren Jahr nach der Verholzung über den Winter aussehen kann.

Natürlich wurde der Boden auch nicht außer Acht gelassen. Hier waren zuvor verschiedene Arbeitsschritte notwendig, immer an die jeweilige Witterung angepasst: Mäh- und Mulcharbeiten, Düngung usw.

Und was kommt als nächstes? – Das „Heften“.

Wer Zeit und Interesse hat, darf gerne unterstützen. Bitte einfach bei der Geschäftsstelle melden.

(Dr. Jasmin Ostertag)